Adobe hat in Photoshop einen KI-Bildgenerator integriert, der es ermöglicht, komplexe Inhalte in dem Bildbearbeitungsprogramm mithilfe einfacher Befehle zu ergänzen, Hintergründe zu verändern und Fotos zu erweitern. Die Technik kann in der Beta-Version der Software ausprobiert werden, die separat installiert werden kann. Laut Adobe wird die zugrundeliegende KI-Technik namens Firefly auch in weiteren Produkten Einzug halten und die Arbeitsweise komplett verändern. Adobe fügt hinzu, dass die erste Veröffentlichung vor einigen Wochen einer der erfolgreichsten Beta-Tests in der Geschichte des Unternehmens war. Der Bildgenerator unterscheidet sich von der Konkurrenz dadurch, dass er ausschließlich mit dafür lizenzierten Inhalten trainiert wurde und daher kommerziell nutzbare Inhalte erstellt.
Um die Technik auszuprobieren, muss man die Photoshop-Beta installieren und kann dann ein eigenes Bild bearbeiten. Dazu markiert man den Teil, den man verändern möchte, und das Werkzeug für die „generative Füllung“ wird angezeigt. Nun kann man mithilfe eines Kurztextes („prompt“) angeben, was die Software ergänzen soll. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Falls das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht, kann man direkt zwischen zwei Alternativen umschalten.
Die zusätzlich erstellte Ebene kann entfernt oder eine neue Aufgabenstellung definiert werden. Die Software erkennt auch einzelne Elemente, die direkt markiert und verändert werden können. So können beispielsweise Bäume oder Wege entfernt werden. Während das Hinzufügen von Objekten anfangs wahrscheinlich hauptsächlich für Spielereien verwendet wird, insbesondere wenn man der KI freie Hand lässt, werden weitere Funktionen schnell breite Anwendung finden.
Mit der Firefly-KI lässt sich der Himmel noch einfacher anpassen, sodass aus einem wolkenlosen Blau bedrohliche Wolken oder sogar Nordlichter entstehen können. Außerdem können Bilder mit dieser Technik einfach über den Rand hinaus erweitert werden. So kann aus einem hochformatigen Bild ein querformatiges erstellt werden oder nur das Seitenverhältnis angepasst werden.
Adobe hat Firefly Ende März vorgestellt und ihn als „Co-Piloten für Kreative“ bezeichnet. Dieser soll die Kommunikation „zwischen Creator und Computer“ vereinfachen, indem Anwender ihre Ideen natürlichsprachlich kommunizieren können. Anfangs generierte die Software Bilder nur aufgrund von Texteingaben, aber mit der jetzt vorgestellten Erweiterung wurde sie deutlich verbessert. Die KI wurde mit Inhalten aus Adobe Stock trainiert, um sicherzustellen, dass keine Bilder generiert werden, die gegen fremde Urheberrechte verstoßen.